Landsknechte 1634 belegen Platz 4, Bopfinger Heimattage 2017

© Schwäbische Post 08.10.2017 19:11  919 mal gelesen 

 

Feuerwerk, Lagerleben, Kneipentour, Kunstausstellung, Wettkämpfe und ein verkaufsoffener Sonntag.

Die 40. Ausgabe der Bopfinger Heimattage warteten zum Jubiläum mit einem umfangreichen Programm auf und verwandelten die Stadt zu einem Treffpunkt historischer Gestalten.

Eröffnet werden die Festivitäten mit dem Motto „auf Luthers Spuren“ am Freitagabend. Es ist ordentlich kalt für einen Herbsttag, als sich alle historischen Gruppen vorstellen. Bopfingens Bürgermeister Dr. Gunter Bühler möchte für gutes Wetter beten. Ein Feuerwerk läutet drei Tage launiges Treiben zum runden Geburtstag ein.

Die Ritter vom Flochberg, Rieser Schwaben, kurfürstliche Bayrische Landsknechte, Omnis Ludus und wie sie alle heißen bieten sich am Samstag ein heißes Tänzchen. 

Beim fünften Rieser Landsknechtsturnier des Ipfhaufa, messen sich Frauen und Männer in unterschiedlichen Disziplinen. Da werden Baumstämme geschleudert, Kirschkerne gespuckt und mit Pfeil und Bogen hantiert. „Der Ipfhaufa hat gewonnen, die holen sich fast jedes Jahr den Sieg“, sagt René Schalipp von den Landsknechten Nördlingen. Aus Freundschaft haben sie daher ihren Titel den Zweitplatzierten, den Rieser Schwaben, vermacht.
Die Kämpfer der Landsknechte1634 erzielten einen respektablen 4. Platz

Im Foyer des Rathauses wird die neue Ausstellung der Künstlergruppe „Kreative 88“, eröffnet. Unter dem Motto „… und ich kann nicht anders“, haben die sieben Akteure Ereignisse, Thesen und Aussagen rund um Martin Luther in ihren Werken aufgegriffen.

Der große Programmpunkt, vor allem für die jüngere Generation, steigt am Samstagabend. Die Bopfinger Kneipentour „City Sounds“ rückt zehn Locations in flirrendes Licht. Von Deep-House über Rock und Country Klassiker bis hin zu zarten Balladen – hier ist für jeden Musikgeschmack etwas geboten. „Mein persönliches Highlight“, nennt die Kulturbeauftragte der Stadt Bopfingen, Sarah Lenz, die Kneipentour. Bereits im Vorfeld hat man 1000 Karten unter die Leute gebracht.

Der Ipfhaufa hat gewonnen, die holen sich fast jedes Jahr den Sieg.

René Schalipp 
Landsknecht aus Nördlingen.

 

Der Sonntag, der Haupttag des Fests, wie Bürgermeister Gunter Bühler meint, kündigt sich ab dem frühen Mittag mit Autoschlangen an. Am Stadteingang bei Bopfingen aus Richtung Aufhausen staut es sich. Es ist verkaufsoffener Sonntag. Das gleiche Bild bietet sich in der Innenstadt. Scharenweise strömen die Besucher in den Ortskern.

Vor der Schranne duellieren sich zwei Mädels mit Degen. „Hauptsächlich geht es um den Spaß, natürlich erklären wir den Kindern auch, wie man möglichst wenig Angriffsfläche bietet“, sagt Franziska Schwarzer von den kurfürstlich bayrischen Landsknechten.

„Volk zu Bopfingen, wollt ihr etwas Gefährliches sehen?“ Nebenan ist Zauberer William unter staunenden Kinderaugen damit beschäftigt, eine Zigarette in einem Halstuch auszudrücken. Ein Glück für die Besitzerin, dass sie das Stück Stoff unversehrt zurückbekommt.

„Mal schauen, ob die Bopfinger heute klatschen“, im Landsknechtlager lümmeln die bayrischen Herzogritter vor ihrem Zelt. Dort haben sie auch geschlafen und sich mit den Schafsfellen warm gehalten. „Wir hatten schon Jahre, da ist das Wasser in den Pfützen gefroren“, erinnert Albrecht Achilles.

Trotz des Wetters ist Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler zufrieden mit dem Fest zum Jubiläum: „Wenn etwas in Bopfingen los ist, dann kommen die Leute.“ Und das sieht man spätestens beim großen Festumzug mit allen Gruppen, bei dem die Bopfinger und ihre Gäste dann doch mitklatschen.